Nice
to have... |
Hier sollen eine Reihe von Fahrzeugen und Flugzeugen vorgestellt werden, die von den Japanern im zweiten Weltkrieg in zahlreich eingesetzt wurden, aber in BATTLEFIELD 1942 leider keine Berücksichtigung fanden. Das Spiel vermittelt den Eindruck, als hätten die Japaner zumindest zu Lande vorwiegend deutsche Ausrüstung verwendet. Zwar waren Deutschland und Japan im 2. Weltkrieg verbündet – Deutschland half seinem fernöstlichen Partner auch fleißig mit Lizenzen, Einzellieferungen und technischer Beratung. Tatsächlich aber gelangte kaum deutsches Kriegsmaterial in den pazifischen Raum. Die Japaner hatten selbst eine leistungsfähige Industrie und gute Konstrukteure, vor allem im Bereich des Flugzeug- und Schiffbaus. Während des Krieges in Südostasien und im Pazifik von 1939 bis 1945 setzten die Japaner abgesehen von einigen erbeuteten Panzern fast ausschließlich eigenes Gerät ein. Nachfolgend darum hier einige interessante und berühmte Konstruktionen, die besser in das Spiel gepasst hätten. Vielleicht noch ein Wort zu den merkwürdigen Bezeichnungen der japanischen Militärfahrzeuge. Die Type-Zahl gibt die letzten beiden Ziffern der Jahreszahl des Produktionsbeginns nach dem japanischen Kalender an, die folgenden Silben bezeichnen Piktogramme der japanischen Schrift, deren erste die Art des Fahrzeuges angibt, die zweite die Ausführung. |
Militärkraftwagen
4x4 Type 95 Kurogane |
Der
Type 95 Kurogane war ein rein japanisch entwickelter, unbewaffneter
Allzweck-Geländewagen, der im 2. Weltkrieg als Militärkraftwagen und
für Aufklärungsaufgaben eingesetzt wurde. Das knapp eine Tonne schwere
und nur 3,6 Meter lange Fahrzeug hatte einen luftgekühlten Zweizylinder-Motor
mit 1,4 Liter Hubraum und 33 PS, der beide Achsen antrieb und für 70
km/h ausreichte. Der Wagen wurde ab 1937 bei Kurogane gebaut und während
des gesamten 2. Weltkrieges von der japanischen Armee an allen Fronten
eingesetzt. Es gab je nach Verwendungszweck eine Reihe unterschiedlicher
Karosserieformen. Der Type 95 Kurogane bot bis zu vier Soldaten Platz
und wurde meist nur mit seinem Spitznamen „Daruma“ bezeichnet.
Er war sozusagen der „Jeep“ der Japaner – die
produzierte Stückzahl von nur 4800 Stück demonstriert zugleich, wie
weit die japanische Armee noch von einer vollständigen Mechanisierung
entfernt war. Der Type 95 Kurogane sollte in BATTLEFIELD 1942 auf allen
Pazifik-Maps die Kübelwagen ersetzen. |
Leichter
Panzer Type 95 Ha-Go |
Der leichte Panzer Type 95 Ha-Go wurde von 1934 bis 1943 in einer Gesamtstückzahl von 2375 Exemplaren produziert und ist damit der meistgebaute japanische Panzer. Er war für seine Zeit schnell und zuverlässig und erzielte im chinesisch-japanischen Krieg gute Erfolge. Allerdings hatten die Chinesen auch keine Waffen zur Panzerbekämpfung, und erst recht keine eigenen Panzer. Als der Ha-Go es jedoch mit besser gerüsteten Gegnern wie de Russen und Amerikanern zu tun bekam, zeigten sich schon bald gnadenlos die Schwächen des nur knapp sieben Tonnen schweren Panzers: Die 12mm starke Panzerung bot nicht einmal ausreichend Schutz vor Gewehrfeuer, und die 37mm Kanone war gegen gepanzerte Ziele nahezu unwirksam. Aufgrund seiner exzellenten Mobilität auch in unwegsamen Terrain war der Ha-Go bei den japanischen Soldaten trotz aller Nachteile hoch angesehen und wurde selbst dann noch im Frontdienst eingesetzt, als schon längst bessere Konstruktionen verfügbar waren. Einige wenige Ha-Go´s wurden auch mit dem 57mm-Turm des Chi-Ha ausgerüstet. Der Type 95 Ha-Go sollte in BATTLEFIELD 1942 auf allen Pazifik-Maps die Chi-Ha Panzer ergänzen und speziell zur Infanteriebekämpfung dienen. Dazu könnte der Fahrer das Bug-MG bedienen, während der Turm wie bei den Road-to-Rome Panzern von einem zweiten Spieler kontrolliert wird. |
Panzerhaubitze
Type 1 Ho-Ni 105mm |
Japan baute
während des zweiten Weltkrieges mehrere Selbstfahrlafetten auf Basis des
Chi-Ha-Fahrgestells in kleineren Stückzahlen. Mit 138 Exemplaren die zahlreichste
Variante war die Ho-Ni Selbstfahrlafette, die es mit einem 75mm Geschütz
als Panzerjäger (Ho-Ni I) und mit einer 105mm Kanone als Panzerhaubitze
(Ho-Ni II) gab. Die Ho-Ni hatte fünf Mann Besatzung und wurde ab 1942
mit einigem Erfolg eingesetzt. Der oben und nach hinten offene Kampfraum
war mit 8mm allerdings nur sehr schwach gepanzert und bot nur wenig Schutz.
Alle übrigen Leistungsdaten entsprechen dem Chi-Ha.
Der Type 1 Ho-Ni II sollte in BATTLEFIELD 1942 auf allen Pazifik-Maps
die Sdkfz. 124 Wespe ersetzen. |
Mannschaftstransporter
Type 1 „Ho-Ki“ |
Der Type
1 Ho-Ki wurde 1942 als gepanzerter Vollketten-Mannschaftstransporter bei
der kaiserlich japanischen Armee eingeführt. Er konnte 15 Soldaten samt
Ausrüstung befördern. Seine Panzerung war mit 6mm äußerst dünn und bot
kaum Schutz. Mit dem 134 PS Dieselmotor war der nicht mal fünf Meter lange
und sechseínhalb Tonnen schwere Ho-Ki 42 km/h schnell. Auf dem Dach über
dem Fahrer war manchmal ein 7.7mm MG montiert. Er wurde hauptsächlich
von Panzerregimentern in China und auf den Philippinen, aber auch auf
anderen Kriegsschauplätzen verwendet. Leider ist über den Ho-Ki ansonsten
nur sehr wenig bekannt, auch liegen keine Informationen über die produzierten
Stückzahlen vor. Der Type 1 Ho-Ki sollte in BATTLEFIELD 1942 auf allen
Pazifik-Maps die Sdkfz. 251 Halbkettenfahrzeuge ersetzen. |
Jagdflugzeug
Nakajima Ki-43 Hayabusa |
Licht und Schatten liegen wie bei so vielen japanischen Entwürfen auch bei der Nakajima Ki-43 Hayabusa dicht zusammen. Der bei den Alliierten mit dem Codenamen „Oscar“ bezeichnete Jäger wurde ab 1939 bei den japanischen Heeresfliegern in großen Stückzahlen in Dienst gestellt. Das Flugzeug war kleiner, leichter und billiger zu produzieren als die „Zero“ und erwies sich nach einigen Änderungen am Ursprungsentwurf als derart wendig, dass es jede andere Maschine am Himmel ausmanövrieren konnte. Fast alle japanischen Fliegerasse errangen ihre Erfolge auf der „Hayabusa“. Ihre Leichtigkeit war aber zugleich ihre Achillesferse. Die Struktur des Flugzeuges war so fragil, dass es im Feuer feindlicher MG oft einfach auseinander brach. Mit nur zwei 12,7mm MG war die Hayabusa auch viel zu schwach bewaffnet – erst gegen Ende des Krieges gab es eine Version mit zwei 20mm Kanonen im Bug, die diesen Nachteil etwas ausglichen. Die Hayabusa konnte auch eine 250 kg Bombe tragen, wurde in 5751 Exemplaren gebaut und von Landflugplätzen auf allen südostasiatischen und pazifischen Kriegsschauplätzen eingesetzt. Sie sollte in BATTLEFIELD 1942 die Zero-Jäger auf den Landflugplätzen ersetzen. |
Jagdflugzeug
Kawasaki Ki-61 Hien |
Die Kawasaki Ki-61 Hien, von den Alliierten mit dem Codenamen Tony bezeichnet, war das einzige japanische Jagdflugzeug mit flüssigkeitsgekühltem Motor. Kawasaki hatte 1937 eine Lizenz zum Nachbau des deutschen DB601-Motors erworben und diesen zum Teil umkonstruiert. Um diesen Motor herum baute Kawasaki mit der „Hien“ (= Taube) eines der bemerkenswertesten japanischen Kampflugzeuge. Schon der Prototyp wies bei Vergleichsflügen gegen eine deutsche Me 109 und eine amerikanische P-40 deutlich bessere Flugleistungen auf. Die ersten Hien-Jäger gelangten im April 1943 an die Front und waren bald an allen Kriegsschauplätzen im Einsatz. Hier bewährten sich die Hien vor allem bei der Bekämpfung amerikanischer Bomber, denn mit zwei bis vier 20mm Kanonen und zwei 12,7mm MG war sie einer der am stärksten bewaffneten japanischen Jäger überhaupt. Gegen Ende des Krieges wurde auch noch eine Version mit einem 1500 PS Mitsubishi Sternmotor gebaut, die Ki-100. Sie gilt heute als der beste japanische Jäger des 2. Weltkrieges überhaupt und erwies sich den amerikanischen Hellcats und Corsairs gegenüber als ebenbürtig. Die Kawasaki Ki-61 Hien sollte in BATTLEFIELD 1942 die Zero-Jäger auf Iwo Jima ersetzen. |
Flugboot
Kawanishi H8K Emily |
Das japanische
Flugboot Kawanishi H8K – bei den Alliierten „Emily“
genannt - trat 1941 die Nachfolge der erfolgreichen H6K Typen an und stellte
einen der größten technologischen Sprünge in der Flugzeugentwicklung dar.
Bis weit nach dem zweiten Weltkrieg war es das weltweit beste und modernste
Flugboot. Die riesigen Viermotorigen verfügten über ein Schiffsuchradar
im Bug. Sie konnten 2000 Kg Bombenlast oder zwei Torpedos laden und verfügten
über eine eindrucksvolle Abwehrbewaffnung aus fünf 20mm Maschinenkanonen
und vier 7,7mm MG. Zusammen mit der für Flugboote dieser Größe sehr hohen
Geschwindigkeit von 430 km/h wurden die robusten Maschinen damit zu einem
gefährlichen Gegner auch für feindliche Jäger. Im Einsatz konnte die Maschine
bis zu 27 Stunden in der Luft bleiben. Häufig flogen die Emilys Einzel-Einsätze
als Bomber, U-Boot Jäger, gegen Schiffe oder auch als Transporter ohne
jede Begleitung und erwiesen sich dabei als überaus erfolgreich. Insgesamt
wurden 167 Stück hergestellt. Die Kawanishi H8K sollte in BATTLEFIELD
1942 auf allen pazifischen Kriegsschauplätzen hinzugefügt werden, wo sie
zur U-Bootbekämpfung und zur Rettung Schiffbrüchiger verwendet werden
könnte. |
Mittlerer
Bomber Mitsubishi G4M Betty |
Die bei
den Alliierten als "Betty" bekannte Mitsubishi G4M war der mit
2479 Exemplaren der meistgebaute japanische Bombertyp. Er wurde 1941 erstmals
an die Truppe ausgeliefert und bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges eingesetzt.
Die G4M war ein landgestützter Hochleistungs- und Torpedobomber für die
Offensive und war auf allen pazifischen und südostasiatischen Kriegsschauplätzen
allgegenwärtig. Zugunsten einer gewaltigen Reichweite hatten die ersten
Versionen riesige Tanks und nur eine schwache Abwehrbewaffnung. Sie waren
wegen ihrer Verwundbarkeit bei ihren Besatzungen äußerst unbeliebt –
häufig reichten wenige MG-Treffer, um das Flugzeug in helle Flammen aufgehen
zu lassen. Spätere Versionen waren besser geschützt und bewaffnet, das
zusätzliche Gewicht wurde durch verkleinerte Tanks ausgeglichen. Eine
Besonderheit waren die G4M2e Versionen, die ein bemanntes Kamikaze-Raketenflugzeug
vom Typ Yokosuka Ohka unter dem Rumpf trugen. Die Mitsubishi G4M sollte
in BATTLEFIELD 1942 in allen Pazifik-Maps auf den Landflugplätzen ergänzt
werden und dort die Aichi D3A1 Val ersetzen oder ergänzen. |
U-Boot
Type B1 |
Die kaiserliche
japanische Marine verwendete im zweiten Weltkrieg eine große Zahl sehr
verschiedener U-Boot Typen, von denen in der Regel jeweils nur 5 bis 10
Einheiten produziert wurden. Japan hatte größere, schnellere, ausdauerndere
und kampfkräftigere U-Boote als jede andere am Krieg beteiligte Nation.
Die Boote waren zwischen 95 und 110 Meter lang und hatten bis zu 3700
Tonnen Wasserverdrängung. Sie hatten die besten damals verfügbaren Torpedos
und waren speziell dafür ausgelegt, allein und ohne Versorgung in den
Weiten des Pazifik operieren zu können. Ihre Größe machte sie aber auch
schwerffällig und damit zu einem leichten Ziel, und so gingen viele japanische
U-Boote im Kampf gegen amerikanische Zerstörer verloren. Einer der meist
gebauten Typen war die B1-Klasse, von der zwischen 1940 und 1943 zwanzig
Einheiten in Dienst gestellt wurden. Sie hatten 94 Mann Besatzung und
waren mit einem 14cm Deckgeschütz sowie sechs Torpedorohren bewaffnet.
Außerdem führten sie ein Flugzeug mit, das in einem kleinen Hangar untergebracht
war und von einem Katapult auf dem Vorschiff gestartet werden konnte.
Nur ein Boot der B1-Klasse überlebte den Krieg, trotzdem gehörten die
B1 Typen zu den erfolgreichsten japanischen U-Booten. So beschädigte I-26
(Bild) im August 1942 den US-Flugzeugträger Saratoga so schwer, dass er
für mehrere Wochen ausfiel und nicht mehr an den Gefechten um Guadalcanal
teilnehmen konnte. Im September 1942 gelang I-19 der wohl erfolgreichste
Angriff eines einzelnen U-Bootes in der ganzen Seekriegsgeschichte mit
einer einzigen Salve von sechs Torpedos: Zwei davon trafen den Flugzeugträger
USS Wasp und beschädigten ihn so schwer, das er aufgegeben werden musste.
Die anderen vier liefen mehrere Seemeilen weiter, bis sie in einen weiteren
Verband amerikanischer Schiffe gerieten. Einer versenkte den Zerstörer
USS O´Brian, ein anderer traf das Schlachtschiff USS North Carolina, das
für zwei Monate in die Werft musste. Im Oktober 1942 versenkte wiederum
I-26 den schweren US-Kreuzer Juneau. I-26 ging später durch einen Unfall
verloren. Den Booten der B-Typen (einschließlich der Klassen B2 und B3)
wird die Versenkung von 56 Handelschiffen zugeschrieben. Das U-Boot Type
B1 sollte in BATTLEFIELD 1942 auf allen Pazifik Maps das U-Boot der VII
C-Klasse ersetzen. |