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Schützenpanzer Hanomag (Sdkfz.251)

Der Schützenpanzerwagen Sdkfz.251 wurde erstmals 1939 an eine Panzergrenadier-Einheit der Wehrmacht ausgeliefert und während des gesamten Krieges in unzähligen Varianten auf allen europäischen und nordafrikanischen Kriegsschauplätzen eingesetzt. Wie viele Nationen setzte auch Deutschland in den 30er Jahren auf Halbkettenfahrzeuge für militärische Verwendungen, weil Radfahrzeuge damals nicht geländegängig genug waren und Vollkettenfahrzeuge als zu aufwändig galten. Das Sdkfz. 251 war im Wesentlichen eine gepanzerte Version des 1938 standardisierten Arillerieschleppers H kl6 von Hanomag (Sdkfz. 11). Darum wird als Herstellerbezeichnung meist der Name Hanomag angegeben, obwohl das Sonderkraftfahrzeug 251 tatsächlich in Kooperation von einer ganzen Reihe deutscher Firmen gebaut wurde. Verglichen mit seinem amerikanischen Gegenstück, dem M3 APC, war das Sdkfz. 251 mit seinen bis zu 9 Tonnen Gewicht und 50 km/h Höchstgeschwindigkeit schwerer und langsamer. Es ließ sich abhängig vom Gelände auch schwerer steuern, da die Vorderräder nicht mit angetrieben wurden. Weil die Ketten aber über mehr als zwei Drittel der Fahrzeuglänge gingen, war das Sdkfz.251 deutlich geländegängiger als der amerikanische Entwurf. Dabei war der „Hanomag“ mindestens ebenso vielseitig: In seiner Basisversion war das Fahrzeug mit einem MG bewaffnet und bot einer kompletten Panzergrenadiergruppe samt Bewaffnung Platz. Andere Varianten dienten als Funkwagen, Mörser- und Geschützträger, Munitionstransporter, Raketenwerfer, Geschützschlepper, Sanitätswagen, Flammenwerfer, zur Fliegerabwehr und für vieles mehr. Mit rund 16000 produzierten Exemplaren aller Versionen ist der „Hanomag“ der häufigste deutsche Schützenpanzer. Er galt als robust und zuverlässig, bildete neben dem etwas kleineren Sdkfz. 250 das Rückgrat der deutschen Panzergrenadier-Einheiten und gehörte zur Standardausrüstung der deutschen Panzerdivisionen. Der „Hanomag“ hatte entscheidenden Anteil am Erfolg der deutschen Blitzkrieg-Taktik, indem er der Infanterie die notwendige Mobilität verlieh, um mit den schnellen Panzerkeilen mitzuhalten und die schnelle Sicherung eroberter Gebiete zu ermöglichen.

In BATTLEFIELD 1942 bildet das Sdkfz.251 den Mittelpunkt eines erfolgreichen Infanterieangriffs. Es bietet die Möglichkeit, viele Soldaten gleichzeitig und schnell zum Einsatzort zu bringen und versorgt sie mit allem Nötigen. Mit seinem MG zwingt es die feindlichen Truppen in Deckung und bietet einen gewissen Schutz vor Luftangriffen. Darum sollte man den „Hanomag“ trotz seiner leichten Bewaffnung nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.

Quellen:

Lexikon der Wehrmacht

Motor City

Von Senger und Etterlin – Deutsche Panzer von 1939 bis 1945

 

Besatzung: Als Mannschaftstransporter bis zu 12 Mann, im Spiel 6: Fahrer (Pos.1), MG-Schütze (Pos.2), Passagiere (Pos.3-6)
Bewaffnung (Mannschaftstransporter): Ein nach vorn feuerndes 7,6mm MG im oben offenen Kampfraum, im Spiel ein MG, bedient von Pos. 2.
Klassifikation: Gepanzerter Mannschaftstransporter.
Versionen:
Der mittlere Schützenpanzerwagen Sd.Kfz. 251 wurde in zahlreichen Varianten für viele Spezialanwendungen hergestellt. Zunächst gab es vier Grundausführungen: Die Ausführung A wog 7t, war 5800 mm lang, 2100 mm breit und 1750 mm hoch. Mit dem 6-Zylinder-Maybach-Motor wurde eine Geschwindigkeit von 50 km/h erreicht. Das Fahrzeug besaß zudem seitliche Sehschlitze am hinteren Aufbau. Bei der Ausführung B verzichtete man aus Vereinfachungsgründen auf die seitlichen Sehschlitze, lediglich der Fahrer hatte noch einen seitlichen Sehschlitz. Bei der Ausführung C entfiel die vordere Stoßstange, das Bugblech und die seitliche Motorklappe wurde neu gestaltet. Bei der Ausführung D schließlich wurden nur noch gerade Bleche verwendet, das Heck wurde ausladend gestaltet. Die Standardversion war der gepanzerte Mannschaftstranporter Sdkfz. 251/1, von dem es wiederum zwei Muster gab: Das A-Muster transportierte eine Panzergrenadier-Gruppe mit einem MG 34, das B-Muster zwei MG-Trupps. Beim Mörserträger Sd.Kfz. 251/2 hatte man den 8-cm Granatwerfer 34 in das Fahrzeug montiert. Als mittlerer Funkpanzerwagen wurde das Sd.Kfz. 251/3 bezeichnet. Durch die zahlreichen Funkgeräte gab es nicht weniger als neun verschiedene Unterausführungen. Das Bord-MG war ebenfalls vorhanden.Das Sd.Kfz. 251/4 beförderte die Bedienungsmannschaft eines leichten Infanteriegeschützes samt 120 Schuss 7,5-cm-Munition. Das Sd.Kfz. 251/5 war eine Sonderausführung für die Pionierbatallione, die neun Pioniere und zwei MG mit 4800 Schuß Munition trug. Das Sd.Kfz. 251/6 war ein Kommandowagen mit acht Mann Besatzung und eingebauten Funkgeräten. Ein weiterer Pionierpanzerwagen war Sd.Kfz. 251/7, das zwei MGs, eine Panzerbüchse und zehn Panzerminen mitgeführte. Als unbewaffneter Krankenwagen diente das Sd.Kfz. 251/8 mit 7,47 t Gewicht. Das Sd.Kfz. 251/9 war ein Infanterieunterstützungsfahrzeug und mit einer kurzrohrigen 7,5-cm-Kanone bewaffnet. Das 8,8 t schwere Fahrzeug erhielt den Namen Stummel. Auf dem Sd.Kfz. 251/10 hatte man die 3,7-cm Pak montiert. Die sechs Mann Besatzung hatten außerdem eine Panzerbüchse ein MG zur Verfügung. Weitere Spezialversionen waren der Fernsprechwagen (Sd.Kfz. 251/11), der Messtruppwagen (Sd.Kfz. 251/12), der Schallaufnahmewagen (Sd.Kfz. 251/13), der Schallauswertewagen (Sd.Kfz. 251/14) und der Lichtauswertewagen (Sd.Kfz. 251/15). Mit zwei seitlich montierten Flammenwerfern und einem MG war das Sd.Kfz. 251/16 bewaffnet. Es wurde ab Spätsommer 1944 produziert. Bei dem Sd.Kfz. 251/17, der mit einer 2-cm-Flak 38 bewaffnet war, finden sich zwei Ausführungen. Da der Kampfraum zu klein war, wurden später die Seitenwände klappbar angeordnet. Diese Variante wurde aber erst ab Herbst 1944 gefertigt.Das Sd.Kfz. 251/18 war ein Beobachtungswagen mit sechs Mann Besatzung. Als Fernsprech-Betriebswagen finden wir das Sd.Kfz. 251/19. Das Sd.Kfz. 251/20 (Uhu) diente zur Gefechtsfeldbeleuchtung und trug einen großen 60-cm Infrarot-Scheinwerfer. Insgesamt wurden etwa 60 Fahrzeuge hergestellt. Zur Fliegerabwehr wurde ab September 1944 das Sd.Kfz. 251/21 produziert. Hier hatte man in einem flachen Turm das Flugzeug-MG 151/20 in Drillingsausführung montiert. Und das Sd.Kfz. 251/22 schließlich trug die 7,5-cm-Pak 40, die man ohne die Räder einfach auf einen Pivot gesetzt hatte. Von dieser ausgezeichneten Waffe wurden die ersten aber erst im Dezember 1944 ausgeliefert.
Versionen im Spiel:
Das in BATTLEFIELD 1942 verwendete Modell des „Hanomag“ entspricht dem weit verbreiteten Sd.Kfz 251/1 in der Ausführung C, gut zu erkennen vor allem an der fehlenden Stoßstange vorn. Das abgewinkelte Heck zeigt, das es noch keine Ausführung D ist. Da das Spielmodell keine offensichtlichen Spezialisierungen aufweist, handelt es sich um einen Standard-Mannschaftspanzerwagen, wie er von deutschen Truppen an allen Fronten eingesetzt wurde. Es ist daher auf allen BATTLEFIELD 1942-Maps richtig eingesetzt.
Ein Panzergrenadiertrupp sitzt von einem Sd.Kfz 251/1 Ausführung B ab und greift ein Ziel an – unterstützt durch schweres MG-Feuer. Dieses Bild demonstriert sehr anschaulich die taktische Rolle des Schützenpanzerwagens im Einsatz.

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