Panzerkampfwagen
IV (Sdkfz.161) |
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Der Panzerkampfwagen IV, meist nur kurz Panzer 4 genannt, war das Arbeitspferd der deutschen Panzertruppen. Er war ein robuster, zuverlässiger und kampfstarker Panzer mit guter Mobilität und einem ausgewogenen Verhältnis von Panzerung und Bewaffnung. Der Panzer IV diente während des gesamten Krieges an allen europäischen Fronten und in Nordafrika mit großem Erfolg, obwohl er aus heutiger Sicht oft im Schatten seiner schwereren Brüder Panther und Tiger steht. Gemäß der Vorkriegsplanung des Heereswaffenamtes sollte der Panzer IV als schwerer Panzer die leichteren Typen ergänzen und unterstützen. Tatsächlich erwies sich der 22-26 Tonnen schwere Kampfwagen zu Beginn des Krieges den meisten gegnerischen Typen als überlegen. Doch spätestens 1942 hatten Russland und die Alliierten gleichgezogen, und der Panzer IV musste die Hauptlast der Kämpfe tragen. Dem Panzer IV standen nun überall ebenbürtige Gegner wie T-34, Sherman, Churchill und Cromwell gegenüber, ganz zu schweigen von den schwerbewaffneten russischen Kampfpanzern und Panzerjägern, die nun in immer größerer Zahl auftauchten, und alliierten Panzerkillern wie dem Firefly und dem Wolverine.Die deutschen Waffentechniker versuchten durch fortwährende Verbesserungen den Panzer IV an die neue Lage anzupassen. So wurde die zunächst verwendete kurze 7,5cm Kanone durch eine längere Variante mit höherer Mündungsgeschwindigkeit und spezieller Hartkernmunition ersetzt. Die 50mm Frontpanzerung wurde durch 30mm starke Zusatzplatten erhöht, man brachte zusätzliche Seitenschürzen und einen Zimmeritbelag gegen Hohlladungsgeschosse und Magnetminen an und nahm zahlreiche Detailverbesserungen vor. Trotz allem schätzen die Deutschen selbst den Panzer IV 1944 als veraltet ein, vor allem wegen seines kastenförmigen Designs mit gerade gestellten Panzerplatten. Auch war eine weitere Verstärkung der Bewaffnung nicht mehr möglich. An den geplanten Ersatz der an der Front stehenden Einheiten durch Panther- und Tiger-Panzer war 1944 aber nicht mehr zu denken, und so wurde der Panzer IV bis zum Zusammenbruch der Produktion weitergebaut – insgesamt waren es etwa 8500 Stück. Damit war der Panzer IV der häufigste deutsche Kampfpanzer des 2. Weltkrieges. Sein Fahrgestell wurde außerdem für eine Reihe von Selbstfahrlafetten, Jagd- und Spezialpanzern verwendet. Die bekanntesten darunter sind der Jagdpanzer IV, das Sturmgeschütz IV sowie die Flakpanzer Wirbelwind und Ostwind. In BATTLEFIELD 1942 ist der Panzer IV eine kampfkräftige Waffe mit hoher Effizienz. Seine Stärken spielt der Panzer IV vor allem im Einsatz in der Gruppe aus: Konzentriertem Feuer aus mehreren Panzer IV Kanonen hält kein Gegner lange stand. Kluge Taktiker bündeln daher ihre Feuerkraft. Ein einzelner Panzer IV ist dagegen sowohl gegen Luftangriffe wie auch gegenüber entschlossenen Attacken von Infanterie verletzlich. Quellen: Roger Ford - The World´s Great Tanks Von Senger und Etterlin – Deutsche Panzer von 1939 bis 1945
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Besatzung: | Fünf, im Spiel zwei: Fahrer/Schütze (Pos.1), MG-Schütze (Pos.2) |
Bewaffnung: | Eine 7,5cm Kampfwagenkanone, 2-3 Maschinengewehre im Bug, koaxial zur Kanone im Turm und auf dem Turmdach (optional), im Spiel eine Kanone und ein koaxiales MG im Turm (kontrolliert von Pos.1) ein MG auf dem Turmdach (Pos.2) |
Klassifikation: | Mittlerer Kampfpanzer |
Versionen: |
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Die Entwicklung des Panzerkampfwagen IV begann bereits 1934. Rheinmetall-Borsig, MAN und Krupp bauten jeweils verschiedene Prototypen, von denen schließlich das Krupp-Modell ab Oktober 1937 als „Ausführung A“ in die Serienproduktion ging. Im Frühjahr 1938 stellte man die Produktion auf die Ausführung B um, die nun anstatt des 250 PS starken Motors ein Aggregat mit 300 PS erhielt. Es wurde mit geringen Veränderungen bei allen späteren Ausführungen des Panzer IV eingebaut. Vom Oktober bis August 1939 wurde dann die Ausführung C gebaut. Bei dieser Version hatte der Funker anstatt eines MG nur einen Sehschlitz. Als Nächstes erschien die Ausführung D mit geänderter Wannenfront, die wieder ein MG für den Funker hatte und am Turm eine nach außen verlegte Walzenblende aufwies. Diese Version wurde im September 1940 durch die Ausführung E abgelöst, die nun erstmals einen Gepäckkasten an der Turmrückseite hatte. Außerdem hatte die Ausf. E eine am Bug auf 60 mm und an der Seite auf 40 mm verstärkte Panzerung. Von der nächsten Version, der Ausführung F, wurden zwei Unterversionen gebaut: Die ersten 460 Stück besaßen noch die kurze 7,5cm Kanone und wurde als F1 klassifiziert, die übrigen 170 F-Modelle hatten ab Februar 1943 die längere 7,5cm Kanone. Die Ausf. F hatte neue geschweißte Leiträder, eine auf 400 mm verbreiterte Kette und eine neu positionierte Kommandantenkuppel, die nun nicht mehr in die Turmwand einschnitt. Ab der Ausf. F wurde der Panzer IV zusätzlich von den Nibelungenwerken und Vomag gebaut. Die folgende Ausf. G hatte ebenfalls die lange Kanone. Die ab April 1943 gefertigte Ausf. H erhielt ebenso wie die Ausführung J standardmäßig eine verbesserte lange 7,5cm Kanone, mit der auch sämtliche älteren Panzer IV nachgerüstet wurden. Beide Versionen hatten serienmäßig 5 mm dicke Kettenschürzen und oftmals auch dünne Panzerplatten am Turm, die gegen Bazookageschosse schützen sollten. Frühere Versionen wurden zum Teil ebenfalls damit nachgerüstet. Ein Teil der Fahrzeuge wurde mit einem MG an der Kommandantenkuppel ausgestattet und mit einer Zimmerit-Beschichtung versehen. Des weiteren war die Frontpanzerung durch zusätzliche Panzerplatten auf 80 mm erhöht worden. Die Sehschlitze für den Richtschützen entfielen. Danach erfolgte die Produktion der Ausf. J, die nur bei den Nibelungenwerken gebaut wurde und noch einmal eine verstärkte Panzerung hatte. Der Kraftstoffvorrat war erhöht worden und eine zusätzliche Untersetzung der Seitenrichtmaschine des Turmes ermöglichte bei dieser Version auch eine Drehung des Turmes in Schräglage. Anstatt der 5 mm dicken Blechschürzen wurden nun auch oft Schürzen aus Drahtgeflecht verwendet die den gleichen Effekt hatten. Die Ausf. J war fast 5 t schwerer als die Ausf. D, was vom Fahrwerk aber mühelos verkraftet wurde. Für die 1940 geplante Invasion Englands, der Operation Seelöwe, wurden einige Panzer IV zu Unterwasserpanzern umgerüstet, indem man sämtliche Luken und Öffnungen mit Kautschuk verklebte und mehrere Sauerstoffflaschen mitgeführte. Die Auspuffanlage erhielt ein Rückschlagventil und einen langen Schnorchel. Diese Panzer sollten vor der Küste Englands abgesetzt werden und dann am Meeresgrund zum Strand fahren. Die Operation Seelöwe wurde abgeblasen, nachdem es nicht gelang, die Überlegenheit im britischen Luftraum zu erlangen. Die Fahrzeuge wurden aber im Juni 1941 an der Ostfront bei der Durchquerung großer Flüsse eingesetzt. Während des Krieges gingen auch einige Panzer IV an Verbündete Deutschlands, wie Finnland, Ungarn oder Rumänien. Nach dem Krieg wurden einige von der Sowjetunion und anderen Ländern, die den Panzer IV benutzten oder erbeutet hatten, in den Nahen Osten verkauft. Die Ausf. H wurde von Syrien bis 1967 benutzt und im Sechs-Tage-Krieg auf den Golan-Höhen gegen Israel eingesetzt. | |
Versionen
im Spiel: |
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Der in BATTLEFIELD 1942 dargestellte Typ eines Panzerkampfwagen IV entspricht dem Produktionsmodell der Ausführung F1. Diese Version war die einzige, die noch die kurze 7,5cm Kanone, aber schon die mittig gelegene Kommandantenkuppel und den Turmstaukasten besaß. Es ist anzunehmen, dass einige dieser Fahrzeuge an das Afrikakorps geliefert wurden und in den Wüstenkämpfen eingesetzt wurden. In diesen Maps passt das im Spiel verwendete Modell des Panzer IV ganz gut. In den Maps, denen Gefechte aus der zweiten Hälfte zugrunde liegen, also etwa Kursk, Market Garden, Battle of the Bulge und Berlin, ist der Panzer IV Ausf. F1 aber fehl am Platze, da alle F-Modelle zu diesem Zeitpunkt bereits mit der neuen langen 7,5cm Kanone ausgerüstet worden waren. | |
Ein Panzer IV der Ausführung F1, wie sie auch in BATTLEFIELD 1942 dargestellt ist. Typische Merkmale dieser Variante des Panzer IV sind die kurze 7,5 cm Kanone, die kugelige MG-Blende vorne im Bug und die geschweißte Panzerung. Letztere ist an der glatten, nietenlosen Fahrerfront gut zu erkennen. |