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Schlachtschiff HMS Prince of Wales

Das Schlachtschiff HMS Prince of Wales war eines von fünf Schiffen der britischen King George V-Klasse. Diese großen und starken Kriegsschiffe gehörten zu den modernsten Großkampfschiffen ihrer Zeit. Ihre Artillerie und Flugabwehrbewaffnung zählte zu dem Besten, was damals verfügbar war. Die vorderen Geschütztürme konnten direkt nach vorne feuern, was mit einem häufig überspülten, sehr flachen Vordeck erkauft wurde. Mit einer Einsatzwasserverdrängung von rund 45 000 Tonnen, einer Länge von 227 Metern, einer Leistung von 110 000 PS aus vier Turbinen, einer Geschwindigkeit von 28 Knoten, einem 390mm dicken Panzergürtel und ca. 1400 Mann Besatzung waren die Schiffe der King George V-Klasse wirklich furchterregende Kolosse.

Die Prince of Wales und ihre Schwestern gehörten aber auch zu den letzten Schlachtschiffneubauten, die in Dienst gestellt wurden. Denn der Flugzeugträger begann allmählich, dem Schlachtschiff den Rang als Nummer eins unter den Großkampfschiffen abzulaufen. Wie ein Fanal dafür mag das Schicksal der glücklosen HMS Prince of Wales stehen, denn sie ging als einziges Schiff der Klasse während des 2. Weltkrieges durch Kampfhandlungen verloren – und zwar bezeichnenderweise durch einen Luftangriff. Von Anfang an schien die HMS Prince of Wales unter keinem guten Stern zu fahren. Im März 1941 gerade in Dienst gestellt, geleitete sie unerprobt, mit einer untrainierten Besatzung und zivilen Technikern an Bord den Schlachtkreuzer HMS Hood zu seiner schicksalhaften Begegnung mit dem deutschen Schlachtschiff Bismarck und dem Begleitkreuzer Prinz Eugen. In dem Artilleriegefecht am 24.Mai 1941 in der Dänemarkstraßewurde die Hood nach wenigen Salven durch einen Volltreffer in ihre Munitionsmagazine vernichtet. Die Prince of Wales, die mit zahlreichen technischen Problemen kämpfte, wurde ebenfalls schwer beschädigt, dennoch erzielte sie einen Treffer in die Ölbunker der Bismarck, bevor ihr die Flucht gelang. Man reparierte sie und schickte sie und zum Schutz der britischen Kolonien nach Südostasien. Dort wurde sie 100 Seemeilen nördlich von Singapur im Dezember 1941 – nur drei Tage nach Pearl Harbor – gemeinsam mit dem begleitenden Schlachtkreuzer HMS Repulse ein Opfer japanischer Sturzkampfbomber. Fast ihre gesamte Besatzung fand dabei den Tod. Der Verlust der beiden Großkampfschiffe wäre vermeidbar gewesen, hätten sie über einen Luftschirm aus Jagdflugzeugen verfügt. Dieser wurde ihnen jedoch verweigert. Ihr Einsatz ohne Luftunterstützung zählt zu den tragischen Fehlentscheidungen des 2. Weltkrieges.

In BATTLEFIELD 1942 ist die Prince of Wales ein Kampfschiff mit unübertroffener Feuerkraft. Mit voller Besatzung ist ihr kein anderes Überwasserschiff gewachsen, und auch Flieger müssen sich vor ihrer großkalibrigen Flak sehr in Acht nehmen. Ihre gewaltige Artillerie kann auch mit verheerender Wirkung gegen Landziele eingesetzt werden – wenn ein Scout zur Verfügung steht. Gegen mehrere Flieger oder U-Boote kann sich die Prince of Wales allein jedoch nur schlecht verteidigen. Darum sollte ein eingespieltes Team immer wenigstens einenZerstörer und am besten noch einen Jagdflieger zu ihrer Sicherung abstellen.

Quellen:

Bernhard Ireland / Tony Gibbons - Jane´s Kriegsschiffe des 20. JahrhundertsGeorge Bruce – Seeschlachten des 20. Jahrhunderts

Besatzung: 1422 Offiziere und Mannschaften, im Spiel 4: Steuermann und Geschützführer vorn (Position 1), Geschützführer achtern (Position 2), Flugabwehrschützen backbord und steuerbord (Position 3 und 4) sowie eine unbegrenzte Anzahl von Passagieren an Deck
Waffen: Zehn 35,6 cm Geschütze in zwei Vierlings- und einem Zwillingsturm, sechzehn 13,3 cm Mehrzweck-Artilleriegeschütze in acht Zwillingstürmen, 64 Zweipfünder-Flugabwehrkanonen, Zehn 40mm Flugabwehrkanonen, Katapultstarteinrichtung für Bordflugzeuge, im Spiel zwei Artillerie-Geschütztürme vorne (kontrolliert von Position 1) und einen Artillerie-Geschützturm achtern (kontrolliert von Position 2), Schiffsflak back- und steuerbord (kontrolliert von Position 3 und 4).
Klassifikation: Großkampfschiff, Schlachtschiff
Versionen:

Die HMS Prince of Wales hatte noch vier Schwesterschiffe: HMS King George V, HMS Duke of York, HMS Anson und HMS Howe. Immerhin erging es ihnen besser als der glücklosen Prince of Wales: Das namensgebende Schiff der Klasse, die bereits 1939 in Dienst gestellte HMS King George V, hatte den Hauptanteil an der Niederkämpfung und Vernichtung der „Bismarck“ am 27. Mai 1941. Danach operierte sie im Nordmeer zum Schutz von Frachtschiff-Konvois vor deutschen Kriegsschiffen und stieß 1944 zur britischen Pazifikflotte, wo sie an zahlreichen weiteren Aktionen beteiligt war. Die HMS Duke of York wurde im November 1941 als drittes Schiff der Klasse in Dienst gestellt. Sie operierte zunächst im Mittelmeer, bevor auch sie zur Geleitzugsicherung ins Nordmeer verlegt wurde. Im Verlaufe der Schlacht in der Barentssee versenkte sie dort im Dezember 1942 nach einem heftigen Artillerieduell den deutschen Schlachtkreuzer Scharnhorst. Auch die Duke of York lief 1944 zur britischen Pazifikflotte. Die beiden anderen Schiffe, HMS Anson und HMS Howe, machten wenig von sich reden, obwohl sie an zahlreichen Einsätzen vor allem bei der britischen Home Fleet beteiligt waren. Die Duke of York wurde 1948 verschrottet, 1957 folgten ihr die King George V und Anson, 1958 schließlich verschwand mit der Howe das letzte Schiff dieser ruhmreichen Klasse auf dem Schrottplatz.

Versionen im Spiel:

Ähnlich wie bei der Enterprise ist auch das Spielmodell der Prince of Wales stark vereinfacht und könnte jedes ihrer Schwesterschiffe darstellen. Dann könnte man auch über die Tatsache hinwegsehen, dass die Prince of Wales zum Zeitpunkt der Schlachten, denen die entsprechenden Maps in BATTLEFIELD 1942 nachempfunden sind, bereits auf dem Meeresgrund lag. Die Entscheidung der Spieleentwickler, ausgerechnet ein Schiff dieser Klasse als alliiertes Schlachtschiff zu wählen, ist sowieso einigermaßen rätselhaft. Schließlich verfügten die Amerikaner im Pazifik über eine Menge eigener Schlachtschiffe, die viel besser in die Szenerie passen würden, da sie in jeder der Schlachten eine aktive Rolle spielten. Da wären zum Beispiel die Schiffe der der South Dakota-Klasse, der North Carolina-Klasse oder der gewaltigen Iowa-Klasse.

Die mächtige HMS Prince of Wales. Gut zu sehen ist das typische flache Vorschiff und der hohe Kommandoturm. Wie bei allen modernen Schlachtschiffen hatte man auch bei den Schiffen dieser Klasse die Aufbauten in der Mitte konzentriert. So ließ sich der gepanzerte Bereich kleiner halten und Gewicht sparen. Neben den Aufbauten sind die Geschütztürme der Mehrzweck-Artillerie zu sehen, vier pro Seite. Sie konnten sowohl gegen Seeziele wie auch gegen Luftziele eingesetzt werden.

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