Zurück
Sturzkampfbomber Douglas SBD-6 Dauntless

Die Geschichte der Douglas SBD „Dauntless“ ist eng verknüpft mit der Geschichte eines ganzen neuen Waffensystems, des Flugzeugträgers. Obwohl sie später auch von Landflugplätzen eingesetzt wurde, war sie doch speziell für die Verwendung an Bord dieses neuen Typs von Großkampfschiffen konstruiert worden. Darauf weist auch die Abkürzung SBD = Sea Based Divebomber (seegestützter Sturzkampfbomber) hin, die von den Piloten auch scherzhaft mit „Slow But Deadly“ übersetzt wurde. Das Wort Dauntless bedeutet übrigens „furchtlos“, und das musste man auch sein, wenn man mit einer Dauntless in die Schlacht flog. Für ihre Zeit – die erste Dauntless flog bereits 1935 - war sie als Eindecker mit freitragender Ganzmetallbauweise ein sehr modernes Flugzeug. Die Dauntless war ein Sturzkampfbomber, der seine Bombenlast im Sturzflug punktgenau ins Ziel bringen konnte. Die im Sturzflug erreichte Geschwindigkeit verlieh den Bomben außerdem eine hohe Durchschlagskraft, was besonders im Einsatz gegen feindliche Kampfschiffe und Befestigungen wichtig war. Die Dauntless konnte für den Kampf gegen Schiffe aber auch mit einem Torpedo bewaffnet werden, der im Tiefflug abgeworfen wurde. Zu Beginn des Krieges mit Japan bildeten die Dauntless-Geschwader das Rückgrat der amerikanischen Trägerkampfgruppen. Eigentlich stand sie schon auf der Ausmusterungsliste, aber sie war der einzige in größeren Mengen verfügbare Sturzbomber, der von einem Flugzeugträger starten konnte, also mussten die Dauntless ran. Gemeinsam mit den ebenfalls veralteten Devastator-Torpedobombern hatte sie entscheidenden Anteil an den ersten großen Seeschlachten zwischen der kaiserlich japanischen Flotte und der US-Flotte. Man kann sogar sagen, dass die Dauntless und die Tapferkeit ihrer Piloten für die entscheidende Wende im Pazifikkrieg zugunsten der Amerikaner verantwortlich waren. Denn Dauntless-Geschwader waren es, die 1942 in der Schlacht um Midway innerhalb von nur 15 Minuten vier große japanische Flugzeugträger zerstörten. Von dieser Schwächung ihrer Offensivkräfte haben sich die Japaner während des Krieges nicht wieder erholt. Midway offenbarte aber auch die Schwächen der Dauntless: Sie war zu langsam und zu träge, im Luftkampf mit japanischen Jagdflugzeugen wie der „Zero“ hatte sie ohne Begleitung eigener Jagdflugzeuge keine Chance – trotz des Zwillings-Abwehr-MG in der hinteren Kanzel. So holten die Japaner bei Midway die erste Staffel, die ihre Träger angriff, komplett herunter – ohne nennenswerte eigene Verluste. Die meisten Maschinen gingen auf das Konto der Zero-Jäger. Insgesamt verloren die Amerikaner bei dieser ersten großen Trägerschlacht der Geschichte rund 60 Flugzeuge, darunter viele Dauntless. In den letzten Kriegsjahren wurden die Dauntless allmählich durch größere und stärkere Kampfflugzeuge wie die Curtiss Helldiver ersetzt. Viele blieben jedoch bis Kriegsende im Einsatz und sind aus der Geschichte des Pazifikkrieges nicht wegzudenken. Insgesamt wurden rund 6000 Stück gebaut.

In BATTLEFIELD 1942 ist die Douglas SBD-6 Dauntless in der Hand eines geübten Piloten eine gefährliche Waffe sowohl im Kampf gegen Landziele als auch gegen Schiffe. Mit Bomben erreicht sie eine verheerende Wirkung gegen Panzer, Fahrzeuge und Truppen, mit Torpedos versehen müssen sich selbst große Kampfschiffe vor ihr in Acht nehmen. Ihre Bordkanonen können im Tiefflug Soldaten, Geschütze und Fahrzeuge zerstören. Aufgrund ihrer niedrigen Geschwindigkeit sollte sie sich aber vor den wendigeren gegnerischen Jagdflugzeugen hüten.

Quellen:

Bill Gunston – Technik und Einsatz der Kampfflugzeuge vom 1. Weltkrieg bis heute

George Bruce – Seeschlachten des 20. Jahrhunderts

Combat Aircraft of the Pacific War

Besatzung: Zwei: Pilot (Position 1) und Bordschütze (Position 2)
Waffen: Eine 450 KG Bombe oder ein Torpedo unter dem Rumpf, zwei Unterflügel-Stationen für 45 oder 113 KG Bomben oder Wasserbomben, zwei starre 12,7mm MG im Bug, ein bis zwei 7,62mm MG im hinteren Cockpit. Im Spiel zwei Bomben unter den Flügeln oder ein Torpedo unter dem Rumpf und Bug-MG (kontrolliert von Position 1), Zwillings-MG im hinteren Cockpit (kontrolliert von Position 2).
Klassifikation: Trägergestützter Sturzkampfbomber
Versionen:

Den Namen SBD erhielt die Dauntless, nachdem ihr Konstrukteur John K. Northorp mit seiner Firma zu einer Abteilung des Flugzeugherstellers Douglas geworden war. Das war kurz vor dem Krieg, und hier soll es nun auch nur um die ab diesem Zeitpunkt produzierten Dauntless-Versionen gehen, da alle Vorgängerversionen nur in sehr kleinen Stückzahlen gebaut worden waren und im Kampfgeschehen keine Rolle spielten. Bei Douglas wurden die verschiedenen Serien schlicht durchnumeriert: Die SBD-1 Dauntless, von der 57 gebaut wurden, entsprach noch dem letzten Northorp-Modell mit 1000 PS Wright Cyclone Motor. Produktionsbeginn war der 4. Juni 1940. Ihr folgten bald 87 Stück SBD-2 mit größeren Treibstofftanks, nach der dann 584 SBD-3 mit Panzerung und selbstdichtenden Tanks gebaut wurden. Weitere 168 SBD-3 wurden ohne Fanghaken wurden an das amerikanische Heer geliefert. Die nächste Baureihe, die SBD-4 Dauntless, erhielt eine 24 Volt-Elektrik. Von ihr wurden 780 an die Marine und 170 an das Heer geliefert. Die SBD-5 war mit 3024 Exemplaren für die Marine und 615 für das Heer die zahlenmäßig größte Baureihe. Sie unterschied sich von den Vorgängern durch den auf 1200 PS verstärkten Motor, dessen Leistung bei dem Endmodell SBD-6 Dauntless noch einmal auf 1350 PS erhöht wurde. Die letzte SBD-6 rollte am 22. Juli 1944 aus der Werkshalle.

Versionen im Spiel:
Die in BATTLEFIELD 1942 eingesetzte Maschine wird als SBD-6 bezeichnet. Da sich dieses Dauntless-Modell rein optisch kaum von den anderen Baureihen unterscheidet, spielt diese Bezeichnung für die historische Richtigkeit keine besondere Bedeutung. Das Zwillings-MG im hinteren Cockpit spricht aber für eine später produzierte Dauntless, also eine SBD-5 oder SBD-6. Ein Vergleich mit der folgenden Abbildungen zeigt, dass die Spiele-Designer das Modell dem Original gut nachempfunden haben. Im Spiel gibt es sowohl mit Torpedos ausgerüstete SBDs als auch SBDs mit Bomben.
Schönes Foto einer SBD-6 Dauntless mit geöffneten Kabinenhauben. Gut sichtbar auch die synchronisierten Maschinengewehre im Bug (Mündungen am Übergang zwischen Rumpf und Motorabdeckung), die durch den sich drehenden Propeller schossen.

Zurück