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Kampfpanzer M4 Sherman

Der Mittlere Panzer M4 Sherman ist eines der bekanntesten und bedeutendsten gepanzerten Fahrzeuge, die jemals gebaut wurden. Kein anderer Panzer wurde in derart hohen Stückzahlen produziert (rund 55.000 Exemplare), und kaum ein anderer Panzer kann auf eine derartig lange Einsatzgeschichte zurückblicken: Die Auslieferung der ersten Fahrzeuge der Standardproduktion an die alliierten Truppen begann im Juli 1942, und kampfwertgesteigerte Exemplare finden sich noch heute in Reserveeinheiten verschiedener Armeen, zum Beispiel in Israel. Seine ersten Kampfeinsätze hatte der neue amerikanische Panzer auf britischer Seite auf den Schlachtfeldern in Nordafrika. Der Sherman trug erheblichen Anteil am Erfolg der Briten bei der entscheidenden Schlacht von El Alamein, die die Wende im Kampf um Nordafrika einleitete. Zum ersten Mal stand den deutschen Panzern ein gleichwertiger, zum Teil sogar besserer Tank gegenüber - erst Monate später konnte Rommel mit dem Tiger wieder eine überlegene Waffe einsetzen, doch die verfügbaren Stückzahlen waren zu niedrig, um das Blatt noch wenden zu können. Der Sherman war mit einer 7,5cm Kanone bewaffnet, die horizontal kreiselstabilisiert war und darum auch während der Fahrt zielen und feuern konnte. Seine Frontpanzerung war ursprünglich 51mm stark, spätere Versionen hatten bis zu 100mm dicke Panzerplatten. Bis Kriegsende wurde der Sherman ständig verbessert: Wegen der hohen Brandneigung des Sherman nach Treffern ging man dazu über, die Munition in glyzeringefüllten Behältern zu lagern. Die 7,5cm Kanone wurde durch eine längere 7,6cm Kanone ersetzt, die eine höhere Durchschlagsleistung hatte. Zwar konnte der Sherman es im direkten Zweikampf nie mit den schweren deutschen Panzern Tiger und Panther aufnehmen. Seine fast schon sprichwörtliche Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit machten ihn aber zu einem wertvollen Waffensystem für alle denkbaren Einsatzzwecke.Es gab eine riesige Vielzahl von Variationen des Sherman, z.B. als Minenräumpanzer, Brückenleger, Sturmpanzer, Bergepanzer, Flammenwerfer usw. Er wurde auf allen Kriegsschauplätzen in Europa, Nordafrika und dem Pazifik eingesetzt. Im Rahmen der alliierten Waffenhilfe für die Sowjetunion wurden einige tausend auch an die Rote Armee geliefert. In der Hand eines erfahrenden und mutigen Kommandanten konnte ein Sherman erstaunliche Leistungen erbringen: Der erfolgreichste amerikanische Panzerkommandant, Staff Sergeant Lafayette G. Pool, vernichtete immerhin die unglaubliche Zahl von 258 deutschen Panzerfahrzeugen innerhalb von nur 80 Tagen! Er verlor dabei selbst zwei Panzer und zuletzt auch ein Bein, allerdings nicht einen Mann seiner Besatzung.

Mit seiner hohen Schussfrequenz und der stabilisierten Kanone ist der Sherman auch in BATTLEFIELD 1942 auf kurzer Distanz ein gefährlicher Gegner. Er ist seinem deutschen Gegenstück, dem Panzer IV, in jeder Beziehung ebenbürtig. Der robuste und schnelle Panzer spielt seine Stärken vor allem in der Gruppe aus. Denn alleine ist er gegenüber seinen gefährlichsten Gegnern – dem Tiger am Boden und dem Stuka in der Luft - sehr verwundbar.

Quellen:

Peter Chamberlain / Chris Ellis: Britische und amerikanische Panzerdes zweiten Weltkrieges

Bruce Culver: Sherman – Gegner der deutschen Panzer (Squadron/Signal Publications)

George Forty: M4 Sherman

www.panzerlexikon.de

 

Besatzung: Fünf: Fahrer, Bug-MG Schütze, Ladeschütze, Richtschütze, Kommandant, im Spiel : Fahrer (Position 1) und MG-Schütze (Position 2)
Waffen (Standard M4): Eine 7,5cm Kanone, 7,62mm MG im Bug, 7,62mm MG koaxial in der Turmblende, 12,7mm Flugabwehr MG auf dem Turmdach, im Spiel: eine Kanone und Koaxial-MG kontrolliert von Position 1, Flugabwehr MG kontrolliert von Position 2.
Klassifikation: Mittlerer Kampfpanzer
Versionen:

Folgende Hauptvarianten wurden im 2. Weltkrieg eingesetzt:

  • Standard-M4 mit geschweißter Panzerwanne und 450 PS 9 Zyl. Wright Sternmotor
  • M4 A1, ebenfalls mit Sternmotor, aber gegossener Panzerwanne
  • M4 A2, wie Standard-M4, aber mit General Motors Zwillingsdieselmotor
  • M4 A3, wie Standard-M4, aber mit 500 PS V12 FORD GAA Panzermotor
  • M4 A4, wie Standard-M4, aber mit 370 PS 30 Zyl. Chrysler Multibank-Motor
  • M4 105mm Sturmpanzer, wie M4 A4, aber mit 105 mm Haubitze

Die Unterscheidungen sind insofern bedeutsam, weil bestimmte Versionen aus Gründen einheitlicher Ersatzteilversorgung nur von bestimmten Truppenteilen oder Armeen eingesetzt wurden. So verwendete das amerikanische Heer ausschließlich die Versionen Standard, A1 und A3 sowie die 105mm Sturmpanzer. Die A2 Ausführung wurde nur vom US-Marine Corps auf dem pazifischen Kriegsschauplatz eingesetzt, der Rest der Produktion ging an verbündete Armeen, vor allem in die Sowjetunion. Die Briten schließlich erhielten neben dem Standard-M4 vor allem Fahrzeuge der A4-Baureihe. Einige der vielen Verbesserungen in der Produktionsgeschichte sind auch für Laien optisch gut zu erkennen: So wurde die Neigung der Bugplatte von 60 auf 47 Grad verringert, dadurch konnten die ungünstigen Lukenerker für Fahrer und Bug-MG-Schütze wegfallen. Gleichzeitig wurden diese Luken vergrößert, um einen schnelleren Ausstieg im Notfall zu ermöglichen. Besonders gefährdete Bereiche der Panzerwanne erhielten Zusatzpanzerplatten. Eine weitere Verbesserung betraf die Kanone. Die ursprüngliche 75mm Hauptwaffe konnte den schweren deutschen Panzern nur auf Entfernungen unter 500 Metern gefährlich werden, während ein Panther oder Tiger den Panzerschutz des Sherman schon auf 2000 Metern durchschlagen konnte. Die ab Februar 1944 eingesetzte längere 76mm Kanone in einem neugestalteten größeren Turm brachte hier deutliche Verbesserungen, allerdings noch immer kein Gleichgewicht. Die dritte sehr augenfällige Veränderung betrifft das Fahrwerk: Ab Mitte 1944 wurde das ursprüngliche VVSS-Fahrwerk mit senkrechten Federn in den Rollenwägen (= Vertikal Volute Spring Suspension) durch das HVSS-Fahrwerk mit liegenden Federn ersetzt (= Horizontal Volute Spring Suspension). Dieses Fahrwerk ermöglichte nicht nur eine leichtere Wartung und breitere Ketten, es bot auch deutlich bessere Fahrleistungen. Und schließlich wurde der ursprünglich aus drei Teilen bestehende verschraubte Bug der frühen M4 Sherman bei späteren Modellen durch eine einteilige gegossene Version ersetzt.

Versionen im Spiel:
Im Spiel findet sich unabhängig vom Kriegsschauplatz nur eine einzige vereinheitlichte Version des M4 Sherman. Die grafische Darstellung in BATTLEFIELD 1942 entspricht dem 1943 weitverbreitetem M4 A3 der mittleren Produktion mit 47 Grad Bugplatte, 75mm Kanone und VVSS Fahrwerk. Nicht ganz korrekt ist in diesem Fall der geschraubte Bug – den hat es beim A3 nämlich nie gegeben. Auch der Staukasten am Turmheck wurde nur bei Sherman-Panzern der britischen Armee verwendet und ist deshalb bei amerikanischen Sherman nicht korrekt.
Ein Zug Shermans in Angriffsformation: Diese interessante Aufnahme zeigt drei Sherman verschiedener Typen Ende 1944 irgendwo in Frankreich. Bei dem vordersten und dem hintersten Fahrzeug handelt es sich um M4 A3-Versionen mit 47 Grad Bugplatte und 75mm Kanone, wie sie auch in BATTLEFIELD 1942 dargestellt sind. Das mittlere Fahrzeug ist ein M4 A3 E8, von den Soldaten auch „Easy Eight“ genannt. Deutlich sichtbar ist die längere, durchschlagskräftigere 76mm Kanone und der größere Turm sowie das neue verbesserte HVSS-Laufwerk.

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