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Flugzeugträger "Shokaku"

Der japanische Großflugzeugträger Shokaku (was übersetzt „glücklicher Kranich“ bedeutet) wurde im August 1941 in Dienst gestellt und nahm an fast jeder größeren Marineoperation der Japaner in der ersten Kriegshälfte teil. So gehörte sie zu der Flotte von sechs japanischen Trägern, die im Dezember 1941 mit ihren Flugzeugen den amerikanischen Marinestützpunkt Pearl Harbour auf Hawaii angriffen und damit den Eintritt der USA in den 2. Weltkrieg auslösten. Mit eine gefechtsmäßigen Wasserverdrängung von rund 32000 Tonnen, einer Antriebsleistung von 160000 PS und einer Länge von 258 Metern war sie etwas größer als die amerikanischen Flugzeugträger der Yorktown-Klasse, die ihr in den Gefechten häufig gegenüber standen, die Anzahl der an Bord befindlichen Flugzeuge war mit rund 80 Maschinen in etwa gleich. Obwohl die Shokaku eine Reihe von Erfolgen erringen konnte, war sie insgesamt gesehen – ganz entgegen ihrem Namen - kein sehr glückliches Schiff. Im Januar 1942 war sie bei den japanischen Landungen auf Rabaul dabei. In der Schlacht in der Korallensee im Mai 1942 waren ihre Flieger an der Versenkung des US-Flugzeugträgers Lexington beteiligt und beschädigten einen weiteren Träger, die USS Yorktown. Doch dessen Flugzeuge landeten auch drei Bombentreffer auf der Shokaku, wodurch sie in Reparatur musste und an der Schlacht um Midway nicht teilnehmen konnte. Welche Auswirkungen ihr Fehlen in dieser Schlacht hatte, darüber lässt sich heute nur spekulieren: Wäre sie genauso versenkt worden wie die anderen vier Träger? Oder wäre sie das Zünglein an der Waage gewesen, das den Japanern den Sieg gebracht hätte? Wieder instand gesetzt, nahm die Shokaku Ende August 1943 gemeinsam mit ihrem Schwesterschiff Zuikaku an der Schlacht bei den Salomoneninseln teil. Wieder erzielte sie einen guten Erfolg, als ihre Flugzeuge den US-Träger Enterprise stark beschädigten. Und kurz darauf versenkten ihre Flieger bei den Santa Cruz Inseln den Flugzeugträger USS Wasp. Doch wieder wurde sie dabei von amerikanischen Bombern so stark beschädigt, dass sie ins Dock musste – diesmal sogar für neun Monate. Das Ende dieses stolzen, großen und kampfstarken Schiffes kam während der Schlacht in der Philippinensee im Juni 1944. Dort wurde sie gleich am ersten Tag der Operationen 140 Meilen nördlich von Yap Island von mehreren Torpedos des amerikanischen U-Bootes USS Cavalla getroffen und geriet in Brand. Als die Flammen die Treibstoff- und Munitionsdepots erreichten, explodierte das Schiff und riss 1263 Besatzungsmitglieder mit in den Tod.

In BATTLEFIELD 1942 spielt die Shokaku weniger als Kampfschiff, sondern mehr als Respawnpunkt und Flugzeug-Ressource eine sehr wichtige Rolle. Trotz ihrer Flak-Bewaffnung ist sie empfindlich gegen Fliegerangriffe. Auch gegen andere Überwasserschiffe und gegen U-Boote kann sie sich allein nicht wehren. Auf den wichtigen Träger sollte man daher acht geben. Er sollte möglichst nicht in Küstennähe stehen und aus Kampfhandlungen herausgehalten werden. Die Verfügbarkeit des Trägers ist in einigen Maps der Schlüssel zum Erfolg – ganz wie in der Realität.

Quellen:

Bernhard Ireland / Tony Gibbons - Jane´s Kriegsschiffe des 20. Jahrhunderts

George Bruce – Seeschlachten des 20. Jahrhunderts

Lexikon des 2. Weltkrieges

Ships of the World

Wikipedia

 

Besatzung: 1660 Offiziere und Mannschaften, im Spiel fünf: (Steuermann, Position 1, und vier Flakschützen, Positionen 2 bis 5), sowie eine unbegrenzte Zahl von Passagieren an Deck
Bewaffnung (Stand 1942): Bis zu 85 Jagdflugzeuge, Bomber und Torpedobomber, 16 12,7 cm Mehrzweck-Artilleriegeschütze in Zwillingslafetten (fehlen dem Spielmodell), 46 Flugabwehrgeschütze des Kalibers 25mm in Zwillingsaufstellung (später auf 96 Stück erhöht), 22 einzelne 13,2mm Flugabwehr-MG (später wesentlich mehr), im Spiel vier Flakgeschütze (Positionen 2-5) und Flugzeuge auf Deck.
Klassifikation: Großkampfschiff, Flugzeugträger
Versionen:
Insgesamt waren vier Schiffe der Shokaku-Klasse geplant, nur zwei wurden jedoch fertiggestellt: Die Shokaku (Stapellauf Juni 1939) und die Zuikaku (Stapellauf November 1939). Die Schiffe waren sich sehr ähnlich und unterschieden sich vor allem in der Konfiguration ihrer Flugabwehrbewaffnung. Auf der Zuikako wurden beispielsweise 1944 sechs 28-fach Werfer für 12,7cm Flugabwehrraketen installiert. Über das Schicksal der Shokaku haben wir schon berichtet, und der Zuikaku erging es nicht viel besser. Zunächst operierte sie gemeinsam mit ihrem Schwesterschiff beim Angriff auf Pearl Harbour und den Landungen auf Rabaul. Im März 1942 war die Zuikaku am japanischen Vorstoß in den Indischen Ozean beteiligt, bevor sie im Mai 1942 wieder mit der Shokaku zusammen an der Schlacht im Korallenmeer teilnahm, später auch an den Kämpfen um die Salomoneninseln. Sie überstand die Gefechte zwar unbeschädigt, verlor aber fast alle ihre Flugzeuge samt Besatzungen, so dass auch die Zuikaku bei Midway nicht eingesetzt werden konnte. Sie war am Gefecht um die Santa Cruz Inseln ebenso beteiligt wie an der Evakuierung von Guadalcanal im August 1943. Im Gegensatz zu ihrer Schwester überlebte sie die ersten Wochen der Kämpfe in der Philippinensee, wurde aber im Oktober 1944 in der Schlacht am Leyte-Golf von Torpedobombern der USS Essex und USS Lexington II getroffen und sank innerhalb von sieben Stunden.
Versionen im Spiel:
Das in BATTLEFIELD 1942 verwendete Schiffsmodell entspricht nur in sehr groben Umrissen einem Flugzeugträger der Shokaku-Klasse. Es könnte jedes der beiden Schiffe sein, was allerdings keinen Unterschied machen würde. Schade, dass dem Modell die Mehrzweck-Artillerie fehlt – sie würden dem Träger im Spiel etwas mehr „Biss“ verleihen.
Die Shokaku vor Anker, Ort und Datum der Aufnahme sind unbekannt. Typisch für diese Klasse japanischer Großflugzeugträger waren die steuerbords flach zur Seite aus dem Schiffsrumpf ragenden Schornsteine, die den Schiffen ein sehr schnittiges und elegantes Aussehen gaben. Sie sollten verhindern, dass Rauch über das Flugdeck zog und den Piloten bei Start und Landung die Sicht nahm.

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